Altfrid Neugebauer von Horváth & Partners gibt Einblicke in eine Branche im Umbruch.
Die wesentlichen Punkte im Interview:
– Kleinere Personalberatungsunternehmen punkten bei Absolventen mit individuellerer Berufserfahrung und anderer Firmenkultur.
– Berufseinsteiger müssen mit mindestens 50 Wochenstunden rechnen, Spitzen durch Kundenbedarf und Reisezeiten extra.
– Die Generation Y ist nur mehr bedingt für dieses Anforderungsprofil geeignet, der Kampf um die Besten dieser Willigen wird also härter.
– Die Unternehmen reagieren [Anm.: Endlich!] auf diese Situation mit einem vorsichtigen Zur-Seite-Schieben der Scheuklappen – auch nicht-klassische Profile bekommen ihre Chance, vor allem dann, wenn sie auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse mitbringen.
– Unabdingbar für Quereinsteiger sind jedoch Beratereigenschaften wie Extravertiertheit, soziale Kompetenz, seriöses Auftreten.
– Neben dem „up or out“-Prinzip der Unternehmen, bei dem Berater rasch in die Wirtschaft gehen und dort Ansprechpartner werden, konzentrieren sich vor allem kleinere Unternehmen darauf, die Berater zu halten und die branchenüblichen 10 % Fluktuation mindestens in Richtung 15 % zu bringen.
– Trotz aller Vorzüge der Frauen, Maßnahmen und Beteuerungen der Unternehmen ist der Beruf männerdominiert: Auf Beraterebene gibt es ca. 30 % Frauen, auf Projektleiterebene ca. 15 %, nach oben hin wird es noch dünner.
– Was machen Berater nach ihrem Wegang vom Unternehmen: Sie gehen zu anderen Beratungsfirmen, in die Industrie, oder werden selbständig und bleiben so flexibler Ansprechpartner für die Beratungsunternehmen.