So titelte der Standard am 26. November 2016 (abgefragt über www.pressreader.at) und brachte ein Thema aufs Tapet, das zwar grundsätzlich bekannt ist, aber nicht für den Bereich der TopmanagerInnen.
Der Xing-Chef Thomas Vollmoeller scheint der erste aus der Topliga zu sein, der mit gutem Beispiel vorangeht mit drei Monaten Auszeit und der Aussage, „dass es okay ist, ein Privatleben zu haben…“ und „Spaß zu haben bei der Arbeit. Und sich ab und zu eine Auszeit zu wünschen.“
Wie so oft scheint wieder mal Wasser gepredigt, aber Wein getrunken zu werden: Flexibilität wird erwartet, aber nicht gewährt, Querdenker werden in Sonntagsreden gefordert, aber nur Klone eingestellt, usw. Auch in den Arbeitswelten werden neue Ansätze gepredigt (Top-Job-Sharing, flexible Arbeitszeiten), aber ohne Vorbildwirkung durch die Chefitäten wird sich das nur langsam in den unteren Ebenen verankern lassen. Es bleibt der Verdacht, dass dies oft gar nicht so wirklich gewünscht ist seitens des Unternehmens. Sei es einfach der Umstellungsaufwand, das Verlassen alter Fahrwasser, oder mangelndes Vertrauen – irgendwo wird wohl die Wahrheit liegen.
Dann bitte aber auch die Sonntagsreden weglassen und dazu stehen, dass Kontrolle und Anwesenheitsorientierung nach wie vor die Maßstäbe im Unternehmen sind!
Vermeiden lassen sich diese neuen Ansätze sowieso nicht – durch Internet und Fachkräftemangel kommt soviel in Bewegung, dass die Bewahrer althergebrachter und starrer Strukturen immer mehr Veränderungsdruck verspüren und dem hoffentlich auch bald aktiv begegnen, bevor die Unternehmen relevanten Schaden dadurch nehmen und von der Konkurrenz überflügelt werden.
Bildquelle: pixabay.com