Arbeit muss nicht erfüllen

Eine Buchrezension im Job-Kurier vom 25. Februar 2017 – Der Titel: „Feierabend! Warum man für seinen Job nicht brennen muss.“

Ein Psychologen-Berufskollege, der auch Jurist ist – Volker Kitz – hat ein Buch geschrieben, in dem er hinterfragt, ob Arbeit immer so erfüllend sein muss. Seine Antwort: Nein.

Ich finde das gut! Denn mit dieser Erwartungshaltung fragen sich viele – vor allem – jüngere Menschen, was denn bei Ihnen falsch läuft, dass die Arbeit so gar nicht erfüllend ist. Nicht, dass sie das nicht auch sein kann und darf, aber im Grunde ist Arbeit halt dafür da, um seine Brötchen – oder österreichisch: Weckerl – zu verdienen. Das muss nicht immer unendlich viel Spaß machen, sondern es wird auch bei den begeisterten Arbeitenden oft mühselig sein und das fade Tagesgeschäft wird in seiner langweiligen und ärgerlichen Form im Vordergrund stehen.

Es steht dann ja noch ein zweiter Aspekt im Raum, bei dem der betriebswirtschaftlich-kalkulatorische Touch im Vordergrund steht: Unternehmen müssen den MitarbeiterInnen etwas bieten – am besten tolle Entlohnung UND work-life-balance / eine wertschätzende Unternehmenskultur / ein mitreißendes employer branding. Und es liegt nahe, dass man mit einem Mehr an den nicht-finanziellen Komponenten dieselbigen elegant verringern kann. So werden wohl einige durchrechnen, was billiger kommt: Ein Mehr an Entlohnung oder ein Mehr an den alternativen Assets. Natürlich gibt es auch viele, bei denen das Gesamtpaket gut ist und die in beiden Bereichen gut sein wollen und es damit auch automatisch sind oder werden. Aus Bewerbersicht jedoch kann man durchaus auch ein bisschen hinterfragen, wie das Angebot einzuschätzen ist. Man unterstellt dem potentiellen Arbeitgeber damit ja nicht automatisch Unredlichkeit, sondern man stellt damit seine eigene Reflektiertheit unter Beweis, Aspekte abzuklären zu können, adäquat beurteilen zu können und dann unter Einbeziehung des Bauchgefühls eine gute Entscheidung treffen zu können.

Bildquelle: www.pixabay.com

Schreibe einen Kommentar