Im Standard vom 6. und 7. Februar wurden die „Toxic Workers“ thematisiert, aber was ist das überhaupt?
Toxic Workers („giftige Mitarbeiter“) sind MitarbeiterInnen, die einerseits Hochleistungen erbringen, die andererseits jedoch dem Unternehmen durch ihr Fehlverhalten Schaden zufügen.
Woran erkennt man sie?
1. Sie sind hochgradig egoistisch.
2. Sie überschätzen sich selbst deutlich.
3. Sie setzen auf Regeln, aber nur solange sie ihnen selbst nutzen.
4. Sie sind besonders produktiv.
Kennen Sie solche Menschen?
Es muss ja nicht gleich ein Bruno Iksil von JP Morgan sein, der sogenannte „Wal von London“, der einen Schaden von mehreren Milliarden Euro angerichtet hat.
Toxic Workers verursachen laut einer US-amerikanischen Studie (Housman, Michael and Minor, Dylan, Toxic Workers (November 16, 2015, Harvard Business School Strategy Unit Working Paper No. 16-057. Verfügbar: SSRN: http://ssrn.com/abstract=2677700 oder http://dx.doi.org/10.2139/ssrn.2677700) einen Schaden von durchschnittlich 12.500 US-Dollar. Zum „Ausgleich“ schafft es das beste Prozent der MitarbeiterInnen pro Kopf, einen Mehrwert in Höhe von €5300,- zu erwirtschaften, also braucht man ca. 2,5 der allerbesten MitarbeiterInnen, um den Schaden eines giftigen Mitarbeiters oder einer giftigen Mitarbeiterin wieder auszugleichen.
Die logische Folgerung ist, bei der Personalsuche nicht nur nach High Potentials zu suchen, sondern auch Toxic Workers zu erkennen, um mögliche Schäden gering zu halten und das Problem nicht im Nachhinein zu beheben, sondern vorher bereits strategische Maßnahmen zu setzen, sodass die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadens möglichst gering ist.
Das Herausfiltern dieser Mitarbeiter im Bewerbungssetting ist durchaus eine Herausforderung – es ist sicherlich nicht hilfreich, in eine paranoide Haltung zu verfallen und Bewerber unter Generalverdacht zu stellen. Wertvoll ist hier ein kompetentes Recruiting, das nicht nur die formalen Kriterien und Anforderungen sondern auch die Ebene der Sympathie und der Gruppendynamik mitberücksichtigt. Dann ist ein wesentlicher Schritt gesetzt.
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