Clan Value von Elisabeth Heller (2006) – Teil 2

Elisabeth Heller hat 2006 das Buch „Clan Value“ herausgebracht, das es jedenfalls verdient hat, wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu treten!

Wir veröffentlichen nun 3 Beiträge zu diesem spannenden Thema. Lesen Sie heute und am nächsten Donnerstag mit und bekommen Sie Lust auf die Lektüre des ganzen Buches – Sie werden nicht enttäuscht sein! Zum ersten Teil geht es hier!

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Hier kommt jetzt der zweite Teil:

So wächst der Clan

Blutsverwandtschaft ist keine Voraussetzung für das Funktionieren des Clans. Diese können so auch dort Sicherheit und Zusammenhalt schaffen, wo die eigentliche Familie nicht präsent ist. Neben einer starken Führungspersönlichkeit benötigt der Clan eine Vision bzw. Passion. Die Clanchefs nutzen ihre Macht zuerst als positives Vorbild. Sie führen, sie motivieren, sie entzünden Leidenschaft, sie schaffen Respekt. Den Charakter eines Menschen erkennt man daran, wie er damit umgeht, wenn er Macht bekommen hat. Clanchefs werden dann auch danach beurteilt, wie sie eben mit Macht umgehen und wie sie als Vorbild taugen.

Sex im Clan: Auch dieses Thema wird behandelt, anhand einprägsamer Beispiele beschrieben, und es eignet sich natürlich besonders gut, um die Neugier auf das Buch selber zu erhöhen: Also – mehr gibt´s im Buch! 😉 Soviel sei aber gesagt: Auch der Umgang mit Sex misst sich an den Werten im Clan und nicht nach Moralvorstellungen von außen. Machtmissbrauch und Beziehungen, die den Clan gefährden, sind aber jedenfalls nicht zu dulden.

Frauen als Clanchefs kommt eine besondere Rolle zu, weil sie sich einerseits besonders für diese Rolle eignen und weil sie in ihrer zweiten Lebenshälfte immer besser werden, auch für Clanzwecke.

So gedeiht der Clan

Nicht nur der wirtschaftliche Erfolg ist in Clans wichtig, sondern auch das Gedeihen des Clans und das Miteinander an sich. Geben und Nehmen stellen zentrale Themen dar, die im Clan möglichst immer im Ausgleich stehen sollten.

Das hat auch viel mit dem dahinterstehenden Menschenbild zu tun. Mit Beispielen wird belegt, dass der Mensch lieber fair und anständig als egoistisch und berechnend ist, aber: Er muss im Laufe seines Lebens erst lernen, dass sich Kooperation im Endeffekt auszahlt. Auf den Clan bezogen heißt dass, dass wenn die Werte auch gelebt werden, der Clan immer stärker wird und immer mehr Erfolg haben wird.

In einer Studie wurden Erfolgsmuster von deutschen Mehrgenerationen-Familienunternehmen untersucht – als Ergebnis wurde die sogenannte Family Governance herausgefiltert, die sich folgendermaßen definiert:

 

  • Die Beziehung zu Gesellschaftern und Familienmitgliedern wird professionell gemanagt.
  • Führungskräfte werden nach Ihrer Passung ins Unternehmen ausgewählt.
  • Unternehmensinteressen haben immer Vorrang vor Gesellschafterinteressen, das heißt kein Shareholder-Value-Ansatz.
  • Luxuriöser Lebensstil insbesondere von jüngeren Familienmitgliedern wird nicht geduldet.
  • Stärkung der Eigenkapitalquote vor Gewinnausschüttung, um von Banken unabhängig zu bleiben.
  • Langfristiges organisches Wachstum vor Firmenzukäufen und Fusionen.
  • Internationalisierung und Kooperation ist selbstverständlich.
  • Family Relations statt Investor Relations.

Zum Gedeihen tragen auch Glück und Zufriedenheit bei, erreichbar durch Geschenke, Feste und Rituale, Lob und Tadel. Die Clan-Identität und somit sein Selbstverständnis wird gestärkt und sichtbar durch Clan Design, Clan Behavior und Clan Culture, ergänzt durch Clan Hospitality. Es gibt wohl kein besseres Mittel, um dies alles darzustellen und auszuleben als gelegentliche Feste.

So entstehen mit der Zeit Guidelines und Verhaltensrichtlinien, deren Einhaltung gelegentlich auch einzufordern ist, um den Clan zu stärken, weil dieser Vorrang hat und dies alle Mitglieder inklusive Clanchef so leben.

Bildquellen: www.pixabay.com und www.clanvalue.com

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